Google Quality Rater: Tuning-Spezialisten für den Algorithmus der Suchmaschine

Was sind Google Quality Rater?

Google arbeitet fortlaufend daran, die Qualität der Suchergebnisse für Nutzer zu verbessern. Dabei werden häufig neue Ideen ausgetestet. Hierzu beschäftigt der Suchmaschinenriese aus Mountain View über externe Firmen Bewerter in aller Welt, die Website in ihrer jeweiligen Muttersprache betrachten und bewerten. Deren Beurteilungen fließen nicht direkt in die Rankings ein, sondern dienen zur Bewertung der Tests und sind somit helfen somit den Algorithmus zu verfeinern.

Anforderungen an Google Quality Rater?

Als formale Voraussetzung ist ein Hochschulabschluss oder eine gleichwertige Qualifikation erwünscht, aber nicht zwingend notwendig. Bewerber benötigen keine technischen Kenntnisse, etwa aus dem Bereich der Programmierung, sollten sich aber in der Funktionsweise des Internets auskennen.

Was und welche Kriterien müssen Onlineshop- und Webseiten-Betreiber  beachten, um dem Google Quality Rater Programm gerecht zu werden?

Gesucht werden Kandidaten, die sich mit der Kultur und den aktuellen Geschehnissen in einem Land auskennen und dort seit mindestens fünf Jahren ansässig sind und die Arbeit – offenbar wegen der länderspezifischen Darstellung der Suchergebnisseiten – auch von dort ausführen. Der konkrete Arbeitsort – Büro, Küchentisch oder Strandbar – ist aber egal. Ebenso spielen die Arbeitszeiten – ob werktags oder am Wochenende, ob Tag oder Nacht – keine Rolle. Neben der Landessprache sollten die Bewerber über Kenntnisse in Englisch verfügen, um mit dem Auftraggeber kommunizieren zu können.

Die Google Quality Rater müssen über einen Computer und eventuell ein Smartphone mit aktueller Hard- und Software sowie eine leistungsfähige Internetverbindung verfügen, damit sie ein Online-Tool zum Bewerten von Texten, Bildern und Web-Inhalten nutzen können. Dabei sollen Sie bewerten, wie relevant Suchergebnisse zu bestimmten Suchanfragen sind, wobei sie Die Bewerter melden sich über ihre Google-Konten beim Online-Tool an, um Aufgaben auszuwählen, die nach einem selbstgesteuerten Zeitplan ausgeführt werden sollen.

 

Was sind die Google Quality Rater Guidelines?

Google gibt den externen Mitarbeitern genaue Richtlinien an die Hand, wie sie Bewertungen vornehmen sollen. Lange Zeit waren die Google Quality Guidelines ausschließlich für den internen Gebrauch bestimmt, gelangten aber über dunkle Kanäle doch ans Licht der Öffentlichkeit. Inzwischen verfahren die Betreiber der Suchmaschine wesentlich transparenter. Sie haben die aktuelle Version vom 14. Oktober 2020, ein 175-seitiges pdf-Dokument, hier selbst bereitgestellt. Für Webmaster hat dies den Vorteil, dass sie schwarz auf weiß nachlesen können, worauf es Google ankommt.

Ein wichtiger Bestandteil der Google Quality Rater Guidelines ist nach wie vor das Kürzel E-A-T. Dabei handelt es sich um drei zentrale Elemente einer hochwertigen Internetseite:

  • E (Expertise) = Fachwissen
  • A (Authority) = Autorität
  • T (Trustworthiness) = Vertrauenswürdigkeit

Kurz, hochwertige Webseiten sollten sich durch profundes Fachwissen auszeichnen, ein gewisses Ansehen haben und Vertrauen vermitteln. Je nach Thema der Website können diese Kriterien unterschiedlich gewichtet werden. Besonders intensiv sollen die Bewerter Webseiten anschauen, bei denen es um YMYL-Themen geht. Was sind YMYL-Themen? YMYL steht für „Your money, your life“, also „Dein Geld, dein Leben“. Google ist der Ansicht, dass sich deren Inhalte „möglicherweise auf das zukünftige Glück, die Gesundheit, die finanzielle Stabilität oder die Sicherheit einer Person auswirken können“. Google zählt die konkreten Themen noch detaillierter auf:

  • Nachrichten, wobei nicht alle Nachrichtenartikel notwendigerweise als YMYL-Themen betrachtet werden (z. B. Sport, Unterhaltung und alltägliche Lifestyle-Themen sind in der Regel nicht YMYL).
  • Staatsbürgerkunde, Regierung und Recht
  • Finanzen, Webseiten, auf denen es möglich ist, Geld zu transferieren, aber auch Online-Shops
  • Gesundheit und Sicherheit
  • Personengruppen: wenn es um Rasse oder ethnischen Herkunft, Religion, Behinderung, Alter, Nationalität, Veteranenstatus, sexuelle Orientierung, Geschlecht oder Geschlechtsidentität geht.
  • Sonstiges: weitere Themen, die als YMYL angesehen werden können sind Fitness und Ernährung, Wohnungsinformationen, Auswahl von Bildungseinrichtungen und die Arbeitssuche.

Bei reinen Hobbyseiten ist Google weniger streng. Wer in einem Blog über Zierfische muss nicht zwangsläufig Zoologie studiert haben. Bei Finanz- oder Medizinthemen ist es aber schon von Vorteil, wenn der Autor einen formalen Abschluss vorweisen kann oder anderswo schon etwas Brauchbares publiziert hat.

 

Wie wird man Google Quality Rater?

Google beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter als Quality Rater, sondern engagiert diese über Firmen, die Suchmaschinen-Bewerter wiederum als freie Mitarbeiterr beschäftigen. Vor der Anstellung gibt es üblicherweise einen Test, in dem die Qualifikation der Bewerber überprüft wird. Im Jahre 2019 wurden diesbezüglich folgende Firmen genannt:

  • Appen (ehemals Leapforce)
  • iSoftston
  • Lionbridge
  • Raterlabs war einst eine eigenständige Firma, wurde aber ebenfalls von Appen aufgekauft, nutzt zwischenzeitlich die gleiche Plattform und wird offenbar in deren Strukturen integriert.

 

Fazit

Google setzt neben künstlicher Intelligenz und hochkomplexen Algorithmen auch auf menschliche Beurteilungen, um die Qualität der Suchergebnisse weiter zu optimieren. Dies bedeutet gleichzeitig für Publisher sowie Betreiber einer Website oder eines Onlineshop, dass für eine optimale Positionierung der Anspruch an hochwertigen Online-Inhalten zunimmt. Für Dienstleister wie eine Internetagentur bedeutet dies das gleiche, wenn es um die Konzeption und Erstellung der Inhalte im Auftrag von Kundenprojekten geht. Ein einfach schnell geschriebener SEO-Text mit ein paar Keywords zur Suchmaschinenoptimierung wird ggf. nicht im vollem Umfang den Anforderungen gerecht werden.

Website-Texte oder Onlineshop-Texte sollten nicht nur den Richtlinien entsprechen. Um ganz gezielt Lesern einen Mehrwert bieten zu können, ist einfach eine gewissen Qualität für Inhalte erforderlich. Schließlich soll dieser ja auch einen möglichen Kunden von einer Marke, Dienstleistung oder einem Produkt überzeugen. Ist dies gewährleistet, entspricht dies gleichzeitig auch den Kriterien, die eine Suchmaschine wie Google für Webinhalte definiert“, erläutert Christian Wiederer, Inhaber der Online Marketing Agentur FIVE8.

Quellen
www.blog.searchevaluator.com/search-engine-evaluator/
www.makingsenseofcents.com/2019/11/search-engine-evaluator.html

 

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